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11.03.2023 – 04.06.2023
Modemagazine sind nicht für die Ewigkeit gemacht. Jeden Monat gibt es eine neue Ausgabe mit neuen Bildern und neuen Träumen, die verkauft werden sollen. Modezeitschriften produzieren Hunderttausende von Bildern, um Mode zu verkaufen. Beim Blättern in diesen Magazinen kann einem plötzlich ein überraschendes Bild ins Auge fallen. Dieses Bild geht über den Zweck eines Magazins hinaus, ein Kleidungsstück zu verkaufen und potenzielle Kunden zu informieren. Hier geht es um die Vision eines Fotografen, spielerisch neue Ästhetiken zu nutzen und ein Narrativ zu erschaffen, das weit über die Mode hinausgeht.

Früher sah man Modefotografien nur auf den Seiten einer Zeitschrift oder vielleicht an der Wand eines Jugendzimmers. Doch das hat sich geändert: Museen veranstalten grosse Ausstellungen, Galerien und Auktionshäuser verkaufen Modebilder, und Verlage bringen ständig neue Publikationen heraus, die sich mit Modefotografie beschäftigen. Losgelöst von ihrem ursprünglichen Kontext (der Magazinseite) ist die Modefotografie der aufsteigende Stern der Kunst. Die Kunstwelt ist der Modefotografie gegenüber viel aufgeschlossener, weil auch die Museen sich der Präsentation einer umfassenden visuellen Kultur gegenüber geöffnet haben.
Lange Zeit wurde die Modefotografie als ausschliesslich kommerziell angesehen. Die zeitgenössischen Fotograf:innen verorten ihre Arbeit jedoch nicht zwingend in nur einer Kategorie oder einem einzigen Medium. Im 21. Jahrhundert verschwimmen die Grenzen zwischen redaktioneller Arbeit, Werbung und persönlicher Arbeit. Die digitalen Medien haben die Art und Weise verändert, wie über Fotografie berichtet, sie konsumiert und weitergegeben wird. Mit der explosionsartigen Zunahme von Streetstyle-Blogs, Instagram und Pinterest ist die Modefotografie zur neuen Bildsprache geworden. Sie wird nicht mehr als frivol angesehen, sondern hat den Status einer Kunstform erlangt.
Die Ausstellung zeigt die Arbeiten der bekanntesten Modefotograf:innen der Gegenwart, wie Nick Knight, Paolo Roversi, Peter Lindbergh, Miles Aldridge und Ellen von Unwerth. Ausserdem werden Fotografien und Filme der jüngeren Generation zu sehen sein: Blommers & Schumm, Solve Sunds-bo, Daniel Sannwald, Viviane Sassen oder Erik Madigan Heck. Die in dieser Ausstellung versammelten Fotograf:innen haben das Potenzial der Modefotografie neu ausgelotet und eine Bildsprache geschaffen, die weit über die Mode hinausgeht.
Die Ausstellung wurde von Nathalie Herschdorfer kuratiert und findet in Zusammenarbeit mit der Foundation for the Exhibition of Photography statt.