21. Dezember 2022 bis 1. Mai 202
Kunstfoyer
Maximilianstr. 53, 80530 München
kunstfoyer@vkb.de
www.versicherungskammer-kulturstiftung.de

Das Kunstfoyer der Versicherungskammer Kulturstiftung zeigt «INGE MORATH HOMAGE» zum 100. Geburtstag der berühmten Magnum-Fotografin in Zusammenarbeit mit dem Inge Morath Estate, kuratiert von Anna-Patricia Kahn und Isabel Siben.
Inge Morath (1923–2002) wurde in Graz geboren. Die Eltern waren Naturwissenschaftler, ihre Berufstätigkeit führte sie, als Inge ein kleines Kind war, an unterschiedliche Labore und Universitäten in Europa. Inge Morath ging auf französische Schulen, in den 1930er Jahren zog die Familie nach Darmstadt und dann nach Berlin.
Moraths erste Begegnung mit moderner Malerei war die von den Nationalsozialisten organisierte Ausstellung Entartete Kunst im Jahr 1937, die die öffentliche Meinung gegen moderne Kunst aufbringen sollte. «Ich fand einige dieser Gemälde aufregend und verliebte mich in Franz Marcs Blaues Pferd«, schrieb Inge Morath später. «Nur negative Kommentare wurden gebilligt, und so begann die lange Periode des Schweigens und Verschweigens.»
Nach dem Zweiten Weltkrieg war Morath als Übersetzerin und Journalistin tätig. 1948 wurde sie von Warren Trabant für Heute engagiert, eine von der US Information Agency in München herausgegebene Illustrierte. Morath hatte in Wien Ernst Haas kennengelernt und machte Trabant auf ihn aufmerksam. Die beiden arbeiteten fortan gemeinsam für Heute, Morath schrieb Artikel zu den Bildern von Haas. 1949 wurden Morath und Haas von Robert Capa eingeladen, für die neu gegründete Agentur Magnum Photos zu arbeiten. Morath war zunächst als Redakteurin tätig. Die Arbeit mit den Kontaktbögen des Gründungsmitglieds Henri Cartier-Bresson faszinierte sie: «Ich glaube, ich habe beim Studium der Art, wie er photographierte, selbst photographieren gelernt, ohne je eine Kamera in die Hand genommen zu haben.»