Die Blende besteht je nach Objektivbauweise aus einer verschiedenen Anzahl Lamellen, die sich sichelförmig schliessen. An den scharfen Kanten dieser Lamellen wird das Licht gebrochen. Und zwar unterschiedlich, ob die Kanten sich eher aussen oder im Zentrum des Objektives befinden. Dieses Phänomen wird auch als Beugungsunschärfe bezeichnet. Je geschlossener die Blende, desto eher zeigen sich die beliebten Blendensterne, die auch Sonnensterne genannt werden.

Die Anzahl der Strahlen wird durch die Lamellenzahl des Objektives bestimmt. Eine gerade Anzahl der Lamellen ergibt ebensoviele Strahlen: 6 Lamellen erzeugen 6 Strahlen. Die Beugungsunschärfe erzeugt Strahlen gegen oben und unten, und bei einer geraden Zahl Lamellen ergibt dies genausoviele Strahlen. Eine ungerade Zahl der Lamellen bewirkt die Verdoppelung der Strahlen: 9 Lamellen ergeben 18 Strahlen und 7 Lamellen führen zu 14 Strahlen.
«Eine gerade Anzahl der Lamellen ergibt ebensoviele Strahlen»
Ralf Turtschi

Jeder Lichtpunkt ist in der Lage, einen Blendenstern zu erzeugen, sofern er nicht in der Unschärfe liegt und über einen klaren Kontrast zu seinem Umfeld verfügt. Die Sonne hinter einer Schleierwolke oder in einem dunstigen Umfeld ergibt keine Sonnensterne. Achte auch auf Kanten wie bei Bäumen oder bei Gebäuden – an solchen Stellen bricht sich das Licht besonders schön.
In der Nachbearbeitung solltest du das Licht etwas zurücknehmen, sonst überstrahlt der Strahlenkranz und wird zur milchigen Suppe.





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