Eine Fotografische Premiere in Olten

Mit der Ausstellung «Parrathon» im IPFO Haus der Fotografie sind erstmals Fotografien von Parr zu sehen, die er 2003 für das NZZ FOLIO in Olten aufgenommen hat. Dafür war er zu Besuch am Bahnhof, in der Migros oder in den Shisha-Bars der Stadt, um hier den Zeitgeist der Kleinstadt zu dokumentieren und uns nun, 20 Jahre später, auf eine Zeitreise zu schicken.

Martin Parr ist ein renommierter Fotograf, der sich auf Dokumentation und Fotojournalismus spezialisiert hat. Er wurde am 23. Mai 1952 in Epsom, Surrey, geboren. Parrs Werk zeichnet sich durch einen einzigartigen Blick auf den Alltag aus, der sowohl humorvoll als auch anthropologisch ist. Seine Fotografien erfassen typischerweise den Charme und die Kuriositäten des täglichen Lebens und geben uns Einblicke in verschiedene Kulturen und Gesellschaften. Neben seiner eigenen fotografischen Arbeit ist Parr auch ein leidenschaftlicher Sammler von Fotografien und engagiert sich aktiv in der Kunstwelt.

SWITZERLAND. Olten. Waiting at a train station. 2003. | Martin Parr | Magnum Photos

Es ist eine obsessive fotografische Suche nach dem Vulgären, dem Kaputten und dem Absurden, die Martin Parr antreibt und Motive hervorbringt, die die Betrachtenden zum Schmunzeln und Staunen bringen. Es ist auch eine Zeitreise, beginnen seine Arbeiten in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts und lassen uns so zurückblicken in eine leichte Zeit, eine Zeit des Konsums vor, während und nach den Discmans und inmitten von Zigarettenqualm im Restaurant.

GB. England. New Brighton. A couple in a cafe. 1985. | Martin Parr | Magnum Photos

„Wenn die Leute beim Betrachten meiner Bilder gleichzeitig weinen und lachen, dann ist das genau die Reaktion, die die Bilder auch bei mir hervorrufen. Die Dinge sind weder grundsätzlich gut noch schlecht. Ich bin immer daran interessiert, beide Extreme darzustellen.“

Martin Parr
GB. England. New Brighton. From ‹The Last Resort›. 1983-85. | Martin Parr | Magnum Photos

Auf der fotografischen Reise begegneten ihm die malerische englische Stadt Hebden Bridge in der Pennine in Yorkshire, in der er über einen Zeitraum von fünf Jahren vor allem die sich im Niedergang befindenden Aspekte des traditionellen Lebens dokumentierte. Später zog es ihn in Städte wie Dubai, Durban, Miami und Moskau, um auf Veranstaltungen wie Modenschauen, Kunstmessen, Luxusgütermärkten und Rennbahnen den Reichtum, ein in seinen Augen ebenso sensibles Thema wie das der Armut, zu untersuchen.

Mit Serien wie The Non-Conformists, Common Sense, Luxury, Bored Couples, Death by Selfie, Mexico, Small World, Bad Weather, Everybody Dance Now, Establishment, The Cost of Living, The Last Resort, Think of England und Self-Portrait treffen wir ab dem 22. Juni auf Schwarz-Weiss-Fotografien auf der einen Seite und farbenfrohe Sujets, die ihm in den 80ern zum Durchbruch verhalfen, auf der anderen Seite.

Noch bis im September in Olten

Die Ausstellung im IPFO Haus der Fotografie dauert bis im September 2023. Alle Informationen und Tickets gibt es >>hier<<

Alle Bilder: Martin Parr | Magnum Photos

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