Emil Grubenmann (1944 – 2022): Seine Ausstellung im «ink» ist sein Vermächtnis

Am 25. November ist es soweit: Dann öffnet «ink» seine Türen an der Engelgasse 3 in Appenzell. Nach dem Vorbild der HI Gallery in Luzern richteten Yves Herger und Thomas Biasotto einen Konzept- und Kulturraum ein. Der ehemalige Drucksaal des «Appenzeller Volksfreundes» soll zu einer Drehscheibe und einem Begegnungsort werden für Freunde von Design, Handwerk und Kunst. Und natürlich auch ein Zentrum für Fotografie. (pixelnews.ch wird kommende Woche zur Eröffnung von «ink» ausführlich berichten).

An der Eröffnung und bis im April 2023 sind im «ink» Fotografien von Emil Grubenmann unter dem Titel «Chöpf ond Chläus» und Thomas Biasottos Alpsteinbilder zu sehen. Die Vorbereitungen auf die Eröffnung liefen gut. Die Bilder zu seiner Ausstellung «Chöpf ond Chläus» waren ausgewählt. Es soll ein in limitierter Auflage von hundert Stück angefertigtes Buch entstehen.

Fotografie von Emil Grubenmann
Fotografie von Emil Grubenmann

In der Ausstellung stehen nun seine ausdrucksstarken Porträts neben den monumental wirkenden Bergfotografien von Thomas Biasotto.

Und dann das: Jetzt ist Emil Grubenmann gestorben. Sein Herz hat aufgehört zu schlagen.

Die Ausstellung im neuen Begnungsort «ink» wird nun zu seinem Vermächtnis. Sie wird wohl viele Menschen anziehen.

Emil Grubenmann
Fotografie von Emil Grubenmann

Bei den Aufnahmen von Emil Grubenmann ist immer diese besondere Empathie für die Menschen zu spüren, die er fotografiert hat. Zu erkennen ist das bei Porträts von alten Bäuerinnen und Bauern. Bei Kindern auf Fahrrädern oder lachenden Menschen in Cafés oder in der Natur. Viehschauen, kirchliche Prozessionen oder das Silvesterchlausen – Emil Grubenmanns Fotos dokumentieren zudem das ländliche Leben und Brauchtum in seiner schönsten Form.

Fotografie von Emil Grubenmann

Emil Grubenmanns Fotos sind Zeitzeugnisse, die einen besonderen Raum verdient haben. Thomas Biasotto nennt ihn den «Rene Burri von Appenzell».

Emil Grubenmann
Fotografie von Emil Grubenmann

Sein Ableben vor Eröffnung der Ausstellung im neuen Fotozentrum ist tragisch. Dennoch würde es Emil Grubenmann wohl freuen, dass er seine letzte Ausstellung an einem Ort feiern darf, der bestimmt viele interessierte Freunde der Fotografie und des Handwerks anziehen wird.

Zur Person

Emil Grubenmann, 1944 geboren, wuchs als Sohn des Freizeitfotografen Emil Grubenman und der Hebamme Ottilia Grubenmann in Appenzell auf. Fotografieren lernte er von Grund auf. Emil Grubenmann wollte aber nie nur Auftragsfotograf sein. Über längere Zeit begleitete er auch Künstler wie Roman Signer mit seiner Kamera. Emil Grubenmann unternahm als junger Mann ausgedehnte Reisen: unter anderem nach Afghanistan und nach Indien. Seine Bilder wurden auch in Magazinen abgedruckt, so etwa in der renommierten Kulturzeitschrift «Du». 1977 zog es ihn nach Deutschland. Immer wieder aber zog es ihn zurück in seine alte Heimat Appenzell.

Informationen:

«ink» ist an den Eröffnungstagen Freitag, 25. November, von 9 bis 12 und von 13.30 bis 18 Uhr, Samstag, 26. November, und Sonntag, 27. No- vember, von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Auch an den restlichen Adventssonntagen ist der Kulturraum offen.

www.ink-appenzell.ch

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