Auch am Samstag war die Halle 550, das Hauptzentrum der photoSCHWEIZ 2023 in Zürich-Oerlikon, sehr gut besucht. Schon beim Aussteigen am Bahnhof spürte man die Vorfreude auf auf den traditionellen Fotoevent im Januar. Während zehn Tagen steht die eindrucksvolle Halle 550 mit seinen Nebenräumen, ganz im Zeichen der Fotografie.
Neben diversen Workshops, Fotowalks und Fotoforen gibt es auch dieses Jahr wieder bemerkenswerte Sonderschauen zu sehen. Hier nur ein paar Beispiele der photo, die heute wohl ihren grössten Besucherandrang erleben wird.

Inspiriert von der Schwarzen Madonna in Einsiedeln
Iris Brosch steht in der Halle vor einem riesigen goldenen Kreuz, dass sie an der Photo errichtet hat. Die gebürtige Wolfburgerin, die in Paris lebt und arbeitet, will in ihren Fotografien die Frauen und ihre Weiblichkeit ausdrucksstark und kraftvoll zeigen. Dafür errichtete sie wie ein goldenes Kreuz, das wie ein Mahnmal wirkt. Frauen sind für sie Heldinnen, auch in ihren Arbeiten für Magazine wie die Vogue oder die Vanity Fair. Das goldene Wesen der Frauen soll in ihrer Performance im Mittelpunkt stehen. Inspiriert wurde sie dazu auch von der Schwarzen Madonna in Einsiedeln Das Kreuz ist ein veritabler Blickfang an dieser photo.
Medécins Sans Frontières an der photo
Auch die preisgekrönte isländisch-amerikanische Dokumentar-Fotografin Christina Simons erhält eine Sonderschau. Sie begleitete Medécins Sans Frontières im September 2022 nach Abyei im Südsudan, um die dort herrschende dramatische Situation fotografisch einzufangen. Daraus entstanden eindrucksvolle Reportagebilder und Porträts. Begleitet von aussagekräftigen Zeugenberichten, verdeutlichen ihre Aufnahmen die humanitäre Krise in der Region.

Appenzeller Charakterköpfe von Emil Grubenmann
Der bekannte Alpstein-Fotografien und ink-Mitgründers Thomas Biasotto hat viel dafür unternommen, dass auf einer grossflächigen Wand im hinteren Teil der Halle eine Serie von Appenzeller Charakterköpfen präsentiert werden können. Die Schwarzweiss-Fotos stammen vom verstorbenen Innerrhoder Fotografen Emil Grubenmann.
Die eindrucksvollen, vom Leben tief gezeichneten Gesichter hat Grubenmann in den Sechziger- und Siebzigerjahren porträtiert. Zusammen mit Biasotto sind zur Vernissage einige seiner Weggefährten und Familienmitglieder aus Appenzell angereist, um ihm hier die Ehre zu erweisen. Wichtig sei, so ein alter Freund Grubenmanns, dass auch junge Fotograf:innen sein Werk entdecken.



Neben den Sonderschauen gibt es noch bis Dienstag Bilder von über 250 Fotograf:innen in der Halle 550 zu sehen.

Alessio Paduan
Auch der Krieg in der Ukraine ist an der photo präsent. Eindrücklich das Bild von Alessio Padua, das ein zerschossenes Fenster in einer Wohnung in Kiew zeigt. Im März 2022 war dort kurz zuvor eine Rakete der russischen Armee eingeschlagen.

Die photoSCHWEIZ gilt als eine der renommiertesten Fotoveranstaltungen in Europa. Rund 300 nationale und teils auch internationale Fotograf:innen präsentieren hier jeweils ihre Bilder an dieser Werkschau. Sie bietet jeweils einen facettenreichen Überblick über das aktuelle fotografische Schaffen in der Schweiz.
