Der Andrang in der Photobastei in Zürich war gross, als an diesem Abend gleich zwei Ausstellungen Vernissage feierten: «Schattenreise» von HR Giger und «Inventory» von Luca Zanier.

Licht und Schatten
So viel Publikum hat das bekannte Fotohaus lange nicht mehr gesehen. HR Giger zum Jahresauftakt, das wollten sich viele Kunstinteressierte nicht nehmen lassen. «Schattenreise» heisst die Ausstellung mit Werken von Hansruedi Gigers (1940 – 2014).

Zu sehen sind Werke von seinen Anfängen mit Zeichnungen in Untergrundmagazinen und Variationen der für seinen erotisch-morbiden Stil charakteristischen Motive „Atomkinder“ (1963), „Biomechanoiden“ (1969) und „Passagen“ (1971-73).

Gekommen waren viele Weggefährt:innen des grossen Schweizer Künstlers. Darunter Ausstellungsmacher, Mitstudenten, Freunde und Familienmitglied. Die oft düsteren Positionen des Schweizer Künstlers sind derzeit von brennender Aktualität. Dazu mehr in der Story am Sonntag.
Raum und Energie
Ebenso gross war der Andrang bei Luca Zanier. Lautes Lachen, fröhliche Gesichter und tiefe Gespräche auch hier.


«Inventory» zeigt das Inventar von Innenräumen, die ein normaler Bürger kaum oder nur selten betreten kann: Den Uno-Sicherheitsrat in New York oder ein Fusionsreaktor in Südfrankreich etwa. Selten werden Innenräume so künstlerisch-ästhetisch dargestellt.

Viele Gästen kennen einige der Aufnahmen von Zaniers Fotoreihe Raum und Energie, die bereits international ausgestellt wurde und mehrere Preise gewann, u. a. den «Silver Award» des Prix de la Photographie Paris.

Zu den beeindruckendsten Aufnahmen gehören jene, die in Schweizer Atommeilern entstanden sind. Da weht ein Hauch Space Odyssey durch die Bilder. Knöpfe, Röhren, Schalter und immer wieder besonderes Licht. Einige Aufnahmen von Industrieanlagen wirken wie Gemälde.


Luca Zanier Arbeiten sind erstmals in einer umfassenden Werkschau in der Photobastei Zürich zu sehen.