Pixelnews-Standpunkt: Ein starkes Zeichen

Ist möglicherweise ein Schwarz-Weiß-Bild von 2 Personen

Was für eine Nachricht: Der Berliner Fotograf Boris Eldagsen verzichtet auf den Gewinn beim Sony World Photography Award in der Creative Category. Das ist eine mutige Position, die Eldagsen hiermit bezieht.

Der Clou seiner Einreichung war nämlich: Mit seinem von KI erzeugten Bild wollte er die Jury dieses renommierten Fotopreises testen. Das passt zu Boris Eldagsen. In Sachen KI als Bilderzeuger gilt er als einer der profiliertesten Spezialisten. Die Programme, mit denen er sein Wettbewerbsbild erstellt hat, sind kostenlos und leicht zu bedienen.

Nie hätte Boris Eldagsen wohl damit gerechnet, dass sich die Jury kaum dafür interessiert, wie sein Bild entstanden ist. Dabei hat er bereits nach der Gewinnbenachrichtigung offen gelegt, wie er es fabriziert hat. Das Siegerbild, ein Doppelporträt von zwei Frauen im Stil der 40er Jahre, trägt den Namen „Pseudomnensia“. Falsche Erinnerung.

Mit seinem Verzicht auf den Preis setzt Boris Eldachsen ein Ausrufezeichen. Es geht dem Fotokünstler um Fragen wie: Was ist in der Fotografie noch echt? Welchen Stellenwert haben Authentizität und Wahrheit in der Fotografie noch? Und: Was macht ein gutes Bild heute aus? Solche Fragen müssen sich nicht nur Fotografen vermehrt stellen, sondern auch die Juroren von Fotowettbewerben.

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