Fujifilm präsentiert jeweils am legendären X-Summit die neuesten Produkte und technischen Revolutionen aus Japan. Diesen September fand das X-Summit in Stockholm, Schweden statt. Das Herzstück des zweiten X-Summit in diesem Jahr war zweifellos die beeindruckende GFX-Serie. Mit der Enthüllung der GFX 100 II als neues Flaggschiffmodell und gleichzeitig der Vorstellung von gleich drei neuen GF-Objektiven, wurde ein neues Kapitel in der Welt der Mittelformatkameras aufgeschlagen. Die GFX 100 II zeichnet sich nicht nur durch ihr ästhetisch ansprechendes Design aus, sondern setzt auch in den Bereichen Geschwindigkeit und Bildqualität neue Maßstäbe innerhalb ihres Segments. Lara Kaiser reiste für Pixelnews.ch nach Stockholm um die Neuheiten-Lancierung vor Ort hautnah mitzuerleben.

Die malerische Stadt Stockholm bot die Bühne für ein unvergessliches Erlebnis, als Fujifilm während des X-Summit im Fotografiska Stockholm seine neuesten Ergänzungen zum GFX-System vorstellte. Bei dieser außergewöhnlichen Veranstaltung ging es nicht nur um Kameras und Objektive, sondern auch um eine Reise voller Entdeckungen, Kreativität und Genuss.
Die Veranstaltung begann Montagabend mit einem flying Dinner, bei dem sich die Teilnehmer unterhielten und über ihre Leidenschaft für die Fotografie diskutierten. Die Aufregung war spürbar, als Gerüchte über die bahnbrechenden Produkte von Fujifilm aufkamen.


Spannung und Ekstase in Stockholm
Die Luft am Dienstagmorgen Morgen war geladen, als sich Fotografie-Enthusiasten und Profis aus der ganzen Welt im legendären Fotografiska-Museum zum X Summit versammelten. Die Begeisterung in der Menge war spürbar, denn die Teilnehmer warteten gespannt auf die neuesten Ergänzungen des Mittelformat-Herstellers.

Der X-Summit war nicht nur eine Produkteinführung; die Atmosphäre war elektrisierend. Renommierte Fotografen & Brancheninsider tauschten Erkenntnisse und Erfahrungen aus und freuten sich auf das Hauptereignis.
Die Lichter wurden gedimmt und die Menge verstummte vor Vorfreude, als die Führungskräfte von Fujifilm die Bühne betraten.
Die erste Enthüllung war die Fujifilm GFX100 II. Das Publikum konnte seine Begeisterung nicht verbergen, als es sich die kreativen Möglichkeiten vorstellte, die diese neue Ergänzung der GFX-Serie bieten würde.

GFX = (I.Q. + IBIS – Volume) x Speed
Die bewährte GFX-Formel erhält den Zusatz Speed, dafür wurde ein komplett neuer Sensor entwickelt. Der „GFX 102MP CMOS II HS“, der eine Auflösung von 102 Megapixeln bietet und 43,9 x 32,9 mm groß ist.
Die Auslesegeschwindigkeit des Sensors hat Fujifilm im Vergleich zur alten GFX100 verdoppelt; die minimale ISO-Empfindlichkeit wurde von ISO 100 auf ISO 80 reduziert.
Die allumfassende Verbesserung der Geschwindigkeit, z. B. durch eine Vergrößerung des Zwischenspeichers von 64 GB auf 128 GB und den Einsatz des X-Prozessor 5, macht sich auch positiv bei der Serienbildgeschwindigkeit bemerkbar, die von 5 Bildern pro Sekunde auf 8 Bilder pro Sekunde steigt.

Speed finden wir auch beim Autofokus wieder: Er wurde mit neuen Algorithmen zur Vorausberechnung von Motivbewegungen, einer besseren Motiverkennung und Deep-Learning-Funktionen verbessert. Das GFX-System ist mit der GFX100 II endlich bereit für Actionfotografie.
Auch in der Bildstabilisierung gab es ein Level-Up; der IBIS ist nun nämlich in der Lage, ganze 8 Blendenstufen auszugleichen. Mithilfe des beweglich gelagerten Sensors lassen sich auch Pixel-Shift-Aufnahmen mit bis zu 400 Megapixeln anfertigen.
Fujifilm setzt bei der GFX100 II auf einen komplett neuen EVF mit 9,44 Millionen Bildpunkten, 1,0-facher Vergrößerung und 60 fps Bildwiederholrate.
Optional kann der Sucher auch auf eine 0,77-fache Vergrößerung gestellt werden, dann sind auch flüssigere 120 fps möglich.
Ein weiteres Highlight: Der Sucher der GFX100 II kann abgenommen werden. Mit dem optional erhältlichen Sucheradapter EVF-TL1, der zwischen Kamera und EVF angebraucht werden kann, lässt sich der Sucher um je 45 Grad nach links und rechts sowie um 90 Grad nach oben schwenken.
Beim Display setzt der Hersteller auf ein 3-Wege-Display, das man von der X-T5 kennt. Die Auflösung des 3,2 Zoll großen Bildschirms beträgt 2,36 Millionen Bildpunkte.

Video
Auch im Video-Bereich begeistert die GFX100 II, mit ihr sind Videos in 8K 30p mit 4:2:2 10 Bit (mit Crop Faktor) möglich, zu den weiteren Auflösungen gehören 4K 60p oder Full HD 120p. Codecs und Formate wie ProRes, H.264, H.265 und ProRes-RAW sowie Blackmagic-RAW, die via HDMI ausgegeben werden können, werden nun unterstützt. Ausserdem soll der neue Sensor bei Videos einen deutlich größeren Dynamikumfang von mehr als 14 Blendenstufen bieten.

Weitere Specs
- Oberhalb des Auslösers befinden sich 3 Custom-Buttons
- Das 2,1 Zoll-grosse Display, sowie die ganze Oberseite der Kamera ist 11 Grad in Richtung den Fotografen geneigt
- Staub & Spritzwasser sowie Temperaturen bis – 10 Grad können der Mittelformatkamera nichts anhaben
- Griffige Oberfläche durch neue Struktur
- Neuer Filmsimulationsmodus „Reala Ace“
- HEIF-Format wird unterstützt
- Kompatibel mit externem Lüfter FAN-001
- Neuer Modus „Video Format“ unterstützt Premista-, Kleinbild- und Anamorphot-Kleinbild-Objektive (Bildausschnitt wird automatisch angepasst)
- Vollwertiger HDMI-Anschluss, Ethernet, USB-C
- Anschlüsse für Kopfhörer und Mikrofon
- WiFi und Bluetooth
- Cloud-Dienst frame.io wird unterstützt
- Zwei Speicherkartenplätze, CFexpress B und SD
- Akkulaufzeit: 540 Bilder
- Gewicht: 1.030 Gramm
- Abmessungen: 152 x 117 x 99 mm
Neue Objektive vorgestellt
Zusätzlich zur GFX100 II hat Fujifilm am X-Summit in Stockholm gleich auch drei neue GF-Objektive vorgestellt:

- Das 55mm f/1.7 R WR hat als erstes GF-Objektiv elf Blendenlamellen zu bieten und soll damit ein außergewöhnliches Bokeh liefern.
- Beim neuen GF 30mm f/5.6 T/S und dem GF 110mm f/4.5 T/S Macro handelt es sich derweil um Tilt-Shift-Objektive, die einen Bildkreis mit einer Diagonale von 85 mm ausleuchten und vor allem für Architektur- und Makrofotografie interessant sind. Die optischen Achsen können hier um bis zu ±15 mm verschoben werden.
Besonders mit der Lancierung der Tilt-Shift Objektive kommt Fujifilm einem langjährigen Kundenwunsch nach und wird eine Menge Fotografen begeistern.

Mittelformat mit neuen erweiterten Möglichkeiten
Nach der Präsentation hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, die neuen GFX-Kameras und -Objektive selbst auszuprobieren. Die Fotostationen waren ein Spielplatz für Enthusiasten mit einer vielfältigen Auswahl an Motiven, die es zu fotografieren galt. Es war offensichtlich, dass die neuen Angebote von Fujifilm die Grenzen dessen, was Mittelformatfotografie erreichen kann, verschoben hatten. Die Sets zum Testen der Neuheiten reichten von Produktfotografie bis hinzu High-Speed Serienbildaufnahmen und Anwendung des Bewegtbildes.



Ein wunderschöner Abschluss der Veranstaltung war die abendliche Bootsfahrt durch die atemberaubende Archipelago Inselgruppe. Die ruhigen Gewässer, gespickt mit üppig grünen Inseln und malerischen Hütten, als der Sonnenuntergang die Umgebung in einen goldenen Glanz tauchte. Die Kameras klickten im Gleichklang und fingen die Schönheit der schwedischen Landschaft ein. Bei einem vorzüglichen BBQ-Dinner im Artipelag liessen wir den Tag ausklingen.
Fazit
Rückblickend war der X-Summit ein ganzheitliches Fest der Fotografie und Kultur. Es vereinte Innovation und Kunst nahtlos und bot den Teilnehmern nicht nur die Möglichkeit, die neuesten Produkte von Fujifilm zu erkunden, sondern auch in die Schönheit Stockholms und des schwedischen Archipels einzutauchen. Es war eine Erinnerung daran, dass es beim Fotografieren nicht nur darum geht, Momente festzuhalten; Es geht darum, Erfahrungen und Erinnerungen zu schaffen, die ein Leben lang anhalten.
Die Veranstaltung war ein Beweis für Fujifilms Engagement, die Grenzen der Fotografie zu erweitern und eine Gemeinschaft leidenschaftlicher Fotografen zu fördern. Als die Sonne an diesem bemerkenswerten Tag unterging, hinterließ sie eine Spur voller Erinnerungen, wunderschöner Fotos und einer Vorfreude auf das, was Fujifilm für die Zukunft bereithält.

Text & Bilder: Lara Kaiser / Pixelnews.ch